Gott auf dem Grund unserer Herzen

Kommen wir nur ein einziges mal wirklich zur Ruhe, für ein paar Minuten und prüfen wie viel Zeit wir allein mit sich selbst verbringen.  Nicht mit irgendwelchen Menschen, Dingen, Tätigkeiten wie Gartenarbeit oder ein anderes Hobby usw. Sondern ganz mit sich allein. Zum Beispiel bei einem Waldspaziergang, ohne Handy und ohne irgendeiner Begleitung. Ja sogar ohne Hund &Co.

Allgegenwärtig ist irgendeine Ablenkung, Zerstreuung, von mir aus Entspannung bei schöner Musik, ein Buch, ein Film usw… Aber ich selbst, nur mit mir allein?  „Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe“ sagt Jesus. Doch was heißt das?  Das bedeutet, dass wenn wir damit beginnen, Zeit nur für uns allein zu finden, beginnen wir nahe zu sein!  Und zwar nahe bei uns selbst. Denn das Himmelreich ist nicht da und nicht dort. Es ist hier! Auf dem Grund unserer Herzen. Dort wartet Gott still und geduldig darauf, sozusagen „entdeckt“ zu werden. Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe.

Doch meistens wollen wir gar nicht in uns gehen. Ja noch nicht einmal darüber nachdenken!  „Ich mit mir allein?  Gott bewahre!“  Ist es nicht so?  Wir haben mindestens eine Million gute Gründe, warum wir’s nicht tun können oder wollen.  In Wahrheit scheuen wir uns davor. Wir haben schlicht Angst! „Wer oder was wird mir dort begegnen? Und was wenn ich dort, tief in mir nur gähnende Leere und Dunkelheit finde?  Was wenn dort Gedanken und Gefühle verborgen und vergessen sind, dich ich mein Leben lang verbergen und vergessen wollte!?“

All das müssen wir noch nicht einmal bewusst denken. Ebenso kann es uns gleichsam vom Bauch her ergehen. Wir wissen nicht warum, haben aber keine Lust darauf. Und tauchen wieder ein, in all diese vielen Ablenkungen und Zerstreuungen, die uns das Umfeld bietet.

Die mutigen jedoch wagen diesen Schritt. Sie schauen in sich hinein. „Was denke ich wirklich? Was fühle ich? Wonach sehne ich mich? Was ängstigt mich? Schauen an ihre hässlichen Gefühle, Gedanken, Emotionen und Perversionen. Scheuen nicht davor zurück, gehen tiefer und tiefer in sich hinein.  Es ist ein Prozess, der lange dauert. Man braucht schon viel Geduld und Ausdauer, sich selbst zu entdecken. Sich mit sich selbst anzufreunden, sich kennen und lieben zu lernen. So Gott will werden wir verschiedene Impulse erhalten. Manche schenkt Er unmittelbar, aus dem tiefsten Innern unserer selbst. Andere durch unser Umfeld, zuhören, beobachten usw.  Doch am Ende werden wir verstehen, dass von den zehn Geboten, die ersten drei von Jesus besonders hervorgehoben werden: Gott zu lieben, und sich selbst wie den nächsten. Das ist Himmel. Schon hier und in diesem Leben!  Nicht irgendwann einmal, wenn wir tot sind. Jener mag die eigentliche Erfüllung des Himmels hier auf dieser Erde sein – so wir ihn denn hier finden! Aber Menschen, die hier nicht im Himmel leben (Erfüllung der ersten drei Gebote), sollen sich bloß nicht einbilden, dass der Tod sie einmal „hochwerfen“ wird. Nein, wohl eher im Gegenteil.

Die Erfüllung der ersten drei Gebote, beginnt bei uns selbst. Wenn du Mensch dich nicht in annähernd ähnlicher Weise kennen und lieben lernst, wie Gott es tut, so glaube ja nicht, dass du deinen nächsten, geschweige denn Gott lieben kannst!  Vernimm es, nimm es zur Kenntnis: viel mehr hasst du dich selbst, deinen nächsten und Gott. Auch wenn es dir überhaupt nicht bewusst ist. Wie sollte es auch, wenn du in Wahrheit nicht den geringsten Zugang zu dir selbst hast?!

Entdecke dich, finde dich. Lerne dich selbst kennen und lieben und es wird ein Frieden in dir sein, den in seinem Kern nichts erschüttern kann.  Dort, auf dem Grund deines Herzens, deines innersten „ich“, begraben unter dem Berg deines Lebens, dort bist wahrhaft du! Und dort ist wahrhaft Er!

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