Was uns in Wahrheit zutiefst verletzt, das wir jedoch sehr geschickt zu kaschieren wissen, ist die fehlende Relation, also fehlende Beziehung zu anderen Menschen und in letzter Konsequenz zu Gott. In Wahrheit leiden wir sehr unter der kaum, oder faktisch nicht vorhandenen Beziehung zu Eltern, Geschwistern, zu den Kindern, Nachbarn, Arbeitskollegen, Bekannten, ja und manchmal sogar zu sogenannten Freunden.
Vieles ist nötig, um diesem Missstand zu entkommen. Aber eines ist sicher: ohne sich selbst zu finden, werden wir weder Gott, noch irgendeinen anderen Menschen wirklich finden, das heißt keine wirkliche und echte Beziehung haben. Sich selbst zu finden, bedeutet sich selbst zu erkennen so wie man wirklich ist. Sich selbst gleichsam so zu sehen, wie Gott sieht. Die unverfälschte Wahrheit über sich selbst nicht nur zu erkennen, sondern auch noch anzunehmen.
Die Wahrheit über meine Vergangenheit (Kindheit, Jugend…), Gegenwart und Zukunft. Letztlich sind wir aber unumgänglich auf die Gnade und Hilfe Gottes angewiesen. Wollen wir also zu uns selbst finden, brauchen wir Gott und müssen Ihn um Seinen Beistand, Hilfe und Gnade bitten. Oft aber bitten wir nur zum Schein, und betrügen uns selbst. Denn Gott können wir nicht betrügen, so werden diese Bitten wohl kaum erhört. Wenn wir aber wirklich sehr sicher sind, und es wirklich aus ganzem Herzen wollen, sollten wir nicht nachlassen und Gott beharrlich um diese Gnade, der unverfälschten Selbsterkenntnis, Erkenntnis Gottes und der Welt bitten.
Danach kann Gott uns weiter führen, zu einer wirklichen und lebendigen Beziehung zu sich selbst, zu Ihm und zu anderen Menschen, von denen hier zu Anfang die Rede war. Dies kann aber ein langer Prozess sein, der viele Jahre dauern kann. Hier bewährt sich die Geduld der Heiligen. Kol 3,12 Röm 5,3-4